Dienstag, 2. Dezember 2014

Absolute Erongo 2

1. Dezember
Als wir heute Morgen von der Sonne wachgeküsst werden, haben wir noch keine Vorstellungen von dem, was uns heute erwartet.

Nach einem reichhaltigen Frühstück packen wir das Auto und checken aus. Karin erklärt uns, wie wir fahren müssen und gibt uns noch einen Plan mit. Zu unserer Überraschung fahren wir nicht nur zum Gate sondern direkt bis ins Camp Etemba. Cool. Matthias ist schon vorausgefahren und wird uns dort erwarten.

Ich fahre heute! Zunächst fahren wir ca. 45 km gut ausgebaute Piste. Dann müssen wir durch ein Gate weiter Richtung Etemba. Jetzt wird die Piste etwas abenteuerlicher. Und auch die Passanten am Wegesrand. Kudu, Paviane, Springbok, Zebras, Dik-Dik und zu guter letzt auch noch eine Giraffenfamilie mit 2 Jungen. Mit so vielen Tieren hatten wir gar nicht gerechnet

Am Camp angekommen führt uns Matthias erstmal rum. Wir sind die einzigen Gäste und werden es auch bleiben. Das stille Örtchen und die Dusche am komfortablen Zelt sind Outdoor unter freiem Himmel. Wie geil ist das denn!?

Wir bekommen ein leckeres Lunchpaket und danach gehen wir auf die erste Wanderung des Tages. Es ist 12h, die Sonne steht im Zenit und es hat im Schatten über 35 Grad. Aber der Weg  ist nicht schwierig und führt uns zu den 1300 Jahre alten Felszeichnungen der Buschmänner. Faszinierend wie plastisch  die Darstellungen zum Teil sind.
Die Landschaft ist atemberaubend.

Schweißgebadet erreichen wir das Camp und hüpfen erstmal unter die kalte Outdoordusche. Boah, zu Häuser kämpfe ich mit den obligatorischen 1,5l Wasser. Hier brauche ich einen halben Liter pro Stunde. Wir sinken erschöpft aufs Bett und schlafen ein. Gegen  15 h kommen wir wieder zu uns.

Nachdem die Wasserspeicher wieder aufgefüllt sind, schauen wir mal nach, wie es jetzt weitergeht. Matthias ist schwer am schuften, er baut eine neue Abwasserleitung.

Es gibt erstmal Kaffee & Kuchen.
Um 17 h starten wir zur 2. Wanderung des Tages. Es geht wieder über große Granitfelsen aber diesmal sind wenigstens keine 400 Höhenmeter in 45 Minuten zu bewältigen. Aber natürlich kommt auch wieder ein Abschnitt zum Klettern. Hoch komme ich ja, aber mir graut es schon wieder vor dem Abstieg! Unterwegs sehen wir Spuren vom Bergzebra, einer Puffotter, von Pavianen und dem Leopard! Wir erreichen eine halboffene Höhle, auch dort gibt es wieder einige Zeichnungen. Matthias erklärt viel aus dem Leben der Buschmänner. Sehr interessant!

Die Aussicht ist unbeschreiblich. Es sieht aus als hätte Mutter Natur mit Riesenmurmeln gespielt. Wir machen uns auf den Rückweg. Der Abstieg über die zerklüfteten Felsen ist für mich der kleine Horror. Vor meinem geistigen Auge sehe ich meinen Fuß schon zwischen den Felsen feststecken. Irgendwie komme ich aber heil runter. Puh. Erstmal tief durchatmen. Wir gehen über ein ausgetrocknetes Wasserloch, wo noch deutlich die Spuren der Wüstenelefanten, die während der letzten Regenzeit hier durchgezogen sind, zu sehen sind.

Gegen 19h sind wir wieder im Camp. Ein Windhoek Lager als Sundowner. Matthias wirft schon mal mit S. Unterstützung den Grill an. Dann hüpfen wir wie Adam und Eva durch Paradies zur warmen Outdoordusche. OK, mit Handtuch umgewickelt ;-)

Erfrischt machen wir uns auf zum Abendessen. Es gibt lekka Steak und Boerewors, Folienkartoffeln und Salat.

Nach dem Essen verabschieden wir uns bald und genießen noch diese unglaubliche Ruhe. Ein Dik-Dik läuft am Zelt vorbei. Der Blick auf den legendären Sternenhimmel Namibias ist leider durch einen unglaublich hellen Mond eingeschränkt. Aber wann sieht man schon mal nachts seinen Schatten.

Wir fühlen uns gerade sehr privilegiert und ein bisschen klein, angesichts dieser gefühlten Unendlichkeit.

Morgen geht es wieder in die Zivilisation, nach Swakopmund, neuen Abenteuern entgegen.

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