Donnerstag, 18. Dezember 2014

Fortsetzung folgt...

18.Dezember

Während ich dies schreibe, sitzen wir am Flughafen von Windhoek, genießen bei einem Windhoek Lager den letzten namibischen Sonnenuntergang und warten auf den Abflug. Dauert wahrscheinlich noch was länger, der Flieger aus Frankfurt ist verspätet unterwegs. Wahrscheinlich geht's so gegen 22.30 los.

Der Tag verlief völlig unspektakulär.
In Windhoek angekommen, haben wir erstmal noch das Craftcenter für ein paar Kleinigkeiten aufgesucht. Viel ging nicht, weil das Gepäck am Gewichtslimit ist.

Dann fahren wir in die Mall. Klimatisiert Zeit totschlagen. Dann gönnen wir uns noch ein leckeres Steak. Kleiner Verdauungsspaziergang. Schließlich ist es 17h und wir fahren zum Flughafen.

Das Auto stellen wir, wie abgesprochen auf dem Langzeitparkplatz ab. Den Schlüssel und das Parkticket stecke ich in einen Umschlag, schreibe die Parkplatznummer auf und den Namen der Autovermietung, Coastal Car Hire.
Übrigens sehr zu empfehlen, der Chevi war ein treues dickes Ding, dass uns 44 Stunden über 2800 km durch den Süden Namibias geschaukelt hat. Und zwar OHNE Reifenpanne!

Den Umschlag gebe ich am Infoschalter ab. Das war's.

Beim Check-in war noch nett, der Mann am Schalter guckt auf meinen Pass, dann auf den von S, dann wieder auf meinen, blickt hoch, grinst und sagt: Happy Birthday! :)

Es war eine absolute Traumreise, die unbedingt und baldmöglichst fortgesetzt werden muss. Unglaublich aber wahr, es hat alles geklappt, nichts passiert, keine Probleme. Perfekt! Nochmals 1000 Dank und dicker Drücker von uns an Nina & Birgit, ohne die das bestimmt nicht so toll geworden wäre!

Tschüss Namibia! Wir kommen wieder!

Von Mäusen und Menschen

17. Dezember

Schon morgens ist es ziemlich warm, die Wetterstation Mariental meldet um 7h bereits 27 Grad und leicht bewölkt. Puh.

Als wir zum Frühstück kommen, sind am Pool bereits die Schirme aufgespannt, die Liegenauflagen verteilt und im Pool schwimmt eine tote Maus.

Ich bitte unseren Kellner, doch dem zuständigen Kollegen zu sagen, dass eine tote Maus im Pool schwimmt und das es vielleicht besser wäre, diese zu entfernen. Er lacht, aber bis wir mit dem Frühstück fertig sind,  passiert erstmal nichts. Außer, dass er mich fragt, ob wir denn nun heute abreisen würden. Nein, erst morgen - und kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass man hier froh ist, wenn wir weg sind.

Als wir später wieder an den Pool kommen, wird der gerade gereinigt, aufgefüllt und frisch gechlort.

Gegen mittag zieht es sich immer mehr zu. Kein Lüftchen, aber sehr schwül. Wir gehen ins klimatisierte Chalet und fangen an zu packen und das Auto zu entmüllen.

Es fängt an zu regnen. Aber wieder ist es nicht viel. Man kann die Tropfen pro Quadratmeter zählen. Aber im Gegensatz zu gestern hat es kein bisschen abgekühlt. Jetzt ist es richtig feucht heiß. Puh. Das hatten wie jetzt auch noch nicht.

Zum Sonnenuntergang wandern wir mit unserem Sundowner zur Aussichtsplattform auf der Düne. Oh je. Die hat aber ihre besten Zeiten hinter sich. Die Bodenbretter sind morsch und teilweise durchgebrochen. Das ist lebensgefährlich! Wir gucken ja wenigstens noch wo wir hin treten. Aber wenn hier Kinder rauf kommen?

Nicht auszudenken was da passieren könnte. Afrika hin oder her, ich habe auch für vieles Verständnis, aber so was geht einfach nicht.

Abendessen wieder sehr gut mit Kudu vom Grill.

Als wir wieder zum Chalet gehen wollen, huscht etwas über den Weg. ImnSchein der Taschenlampe erkennen wir: Ein Stinktier!  Das habe ich aber auch noch nicht gesehen. Wir halten gebührend Abstand. Wer weiß, wie der kleine Stinker drauf ist ;)

Wir nehmen noch einen Schlummertrunk auf der Terrasse und genießen unsere letzte Nacht in Namibia

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Wüstenregen

16. Dezember

Nach dem Frühstück wollen wir eigentlich den Pool genießen. S. sorgt schon mal für ein bisschen Action unter der Belegschaft und dem Management, als er anfängt, die Sonnenschirme aufzuspannen. Das geht natürlich nicht, dass Gäste so was selbst machen und der Manager eilt beflissentlich zur Hilfe. ;)

Wir planschen ein bisschen im Pool, beobachten die putzigen Erdhörnchen beim Grashalme knabbern und genießen die angenehme Ruhe, während die großen Antilopen an uns vorüberziehen. Was für ein Idyll.

Dieses wird um 12h jäh unterbrochen. Die Bauarbeiten gehen wieder los und mein Liebster springt genervt von der Liege.

Er schnappt sich die Managerin und erklärt ihr höflich, aber bestimmt, dass wir hier 3 Tage Ruhe und Entspannung erwartet und auch gut bezahlt haben. Der Baulärm ist nicht zu tolerieren.

Dann werden sie plötzlich munter. Der Baulärm stoppt und die Managerin kommt eilends an den Pool gelaufen. Sie möchte uns gern auf einen Cocktail einladen. Außerdem bietet sie uns ein Upgrade auf ein Dune Chalet und eine Spa-Behandlung an. Upgrade wollen wir nicht, weil wir dann ja unser ganzes Gelumps erst wieder einpacken, auf die Düne zerren und dann wieder auspacken müssten. Zu anstrengend. Ganzkörpermassage nehmen wir aber gerne an. Um 16 h.

Wir genießen den Cocktail und sind zufrieden. Später am Nachmittag kommen neue Gäste. Nanu, wer ist den da? Die kennen wir doch!

Großes Hallo, Irene und Joachim, das deutsch-schweizer Paar, die wir in Namtib auf dem Schwiegermutterfelsen kennengelernt haben. Das ist aber eine nette Überraschung. Sie übernachten hier auf dem Campground.

Während wir beim Kaffee sitzen und amüsiert verfolgen wie der zahme Springbok die Zuckerschale runterschmeißt, als er versucht die Zuckersticks zu klauen, hat sich der Himmel komplett zugezogen und wird dunkelgrau. Der Wind frischt auf und es riecht förmlich nach Regen. Eilig laufen wir zum Haupthaus. Wer weiß, was da gleich runter kommt. Wir verabreden uns noch zum Abendessen und dann ist es schon Zeit für die Massage.

Rosa ist unsere Masseurin. Ich gehe zuerst und genieße eine Stunde lang eine hervorragende Ganzkörpermassage! Welche Wohltat.

Dann ist S. dran. In der Zwischenzeit hat es zwar geregnet, aber nicht so doll. Mehr eine Husche. Aber es hat deutlich abgekühlt und die Luft riecht wie frisch gewaschen. Herrlich, nach der Hitze des Tages.

Um 18h15 ist auch S. tiefenentspannt zurück und wir gehen ins Chalet um uns für's Abendessen fertig zu machen. Der Himmel reißt an einigen Stellen wieder auf und die Wolken fangen an zu leuchten. Was für ein Spektakel. Das können wir uns jetzt nicht entgehen lassen, auch wenn wir eigentlich verabredet sind. Der Sonnenuntergang muss jetzt noch sein.

Als wir zur Boma kommen, sind Irene und Joachim bereits da, aber noch nicht lange. Auch sie haben sich das Himmelsschauspiel nicht entgehen lassen. Nach dem Essen laden wir die beiden  spontan noch auf ein Glas Wein auf unserer Terrasse ein.

Während wir so am erzählen sind, erscheint aus dem Dunkel noch ein neugieriger Besucher. Der zahme Springbok steht plötzlich vor unserer Terrasse und schaut uns mit seinen hübschen großen Augen an. Ich habe noch ein paar Kekse ;) Nachdem er drei davon verputzt hat zieht er zufrieden in die Dunkelheit davon.

Auch Irene und Joachim brechen auf, es ist schon halb 12! Wir geben ihnen noch unsere Taschenlampe mit, damit sie heil zum Auto kommen und nicht noch aus Versehen auf eine Schlange oder einen Skorpion treten.

Wir bleiben noch ein bisschen sitzen und lauschen in die Nacht.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Letzter Halt: Kalahari

15. Dezember

5h - das Brummen der Klimaanlage hat mich die halbe Nacht genervt. Immer wenn das Ding angesprungen ist, bin ich wach geworden. Durch den Spalt im Vorhang sehe ich, dass es bereits dämmert.

5h20 S. Handy-Wecker klingelt. Er hat vergessen, ihn auszuschalten. Jetzt ist es vorbei. Ich stehe auf und koche mir einen Kaffee. Ich gehe nach draußen und stelle fest, dass ich eine deutlich ruhigere Nacht gehabt hätte, wenn wir die Klima aus und die Fenster aufgemacht hätten. In der Nacht sind die Temperaturen lässig um 20 Grad gefallen. Die Wetterstation in Keetmanshoop meldet aktuell 17 Grad. Das ist ziemlich frisch und ich ziehe mir erstmal was an. Will mich ja nicht noch verkühlen.

Ich nehme meinen Kaffee, setze mich raus und schreibe den Blog. Ich hatte es, glaube ich, noch nicht erwähnt: Wir haben ein Netz! ;) Nur 2G aber immerhin stabil.

S. ist jetzt auch wach. Frühstück gibt's um 8h und so beschließen wir, uns fertig zu machen und das Auto zu packen.

Punkt 8h werden wir zum Frühstück bereits erwartet. Wir bezahlen noch und fahren direkt noch die 5km weiter zum Spielplatz der Riesen. Was sich Mutter Natur nun dabei wieder gedacht hat, das wissen auch nur die Götter. Es sieht wirklich so aus als hätten Riesen hier mit den großen Steinbrocken gespielt. Faszinierend.

Jetzt müssen wir wieder zurück nach Keetmanshoop, das Übliche: Tanken, Geld. Wir holen uns im Supermarkt noch ein Sandwich zum Lunch.

Dann geht's auf die B1 rund 200 km Richtung Mariental. Asphalt, Strecke machen, 120 km/h

In Mariental machen wir einen kurzen Tankstopp, neben uns ein Toyota Hilux, mit schätzungsweise 8 bis 10 Kindern hinten drin. Ein Gewusel wie im Ameisenhaufen ;)
Noch ein persönlicher Boxenstopp bei Wimpy's auf der Toilette. Mit öffentlichen Toiletten ist es ähnlich wie mit dem Tanken. Wenn sich die rare Gelegenheit ergibt, muss man sie nutzen!

Weiter geht's zum Hardap Dam. Das haben wir im Reiseführer gelesen und ist nur ein kleiner Umweg. Der Hardap Dam ist der größte Stausee Namibias. Leider ist gerade alles "under construction". Normalerweise wäre hier ein Camp mit allem drum und dran. Wenn das mal wieder fertig ist, ist das bestimmt schön hier. Wir beteiligen uns an der Fortführung der Bauarbeiten mit 90 NAD für die Permit. Wir fahren den halben See entlang und machen am Ende am Loreleifelsen (!) ein Picknick mit Blick auf den See und die Pelikane.

Nach zwei Stunden machen wir uns auf den Weg zu Bagatelle Kalahari Game Ranch. Wir beziehen unser Strohballenchalet.

Wie wir dann so auf unserer Terrasse sitzen kommen ein paar Pferde und Springboks vorbei. Auch Mangusten und Erdhörnchen sind unterwegs. Supi! Game-drive brauchen wir nicht machen, Tiere machen Schaulaufen :D

Wir schauen uns mal auf der Ranch um. Pool, Boma, Bar, alles sehr nett. Was gar nicht nett ist, das gerade das Restaurantgebäude saniert wird und die da anscheinend Steine flexen. Dieser Lärm und Staub. Das ist jetzt aber gar nicht schön. Schließlich ist der Spaß hier nicht gerade billig. Na, mal abwarten. Wir verkrümeln uns wieder.

Um 20h gehen wir zum Abendessen. Es gibt Springbok Carpaccio, Oryx vom Grill, Rinderrouladen, Brokkoli, Butternut, Salat, Polenta. Zum Nachtisch Vanilleeis.
Alles köstlich.

Womit wir allerdings ein kleines Problem haben, das sind die vielen Leute. Wir sind total menschenentwöhnt...

Ein Traum wird wahr

14. Dezember

Gegen 9h brechen wir auf in Richtung Keetmanshoop und den Köcherbaumwald. Die Etappe ist heute nicht so lang und wir sind flott unterwegs, so dass wir bereits gegen 12 in Keetmanshop sind. Wir cuisen einmal quer durch den Ort (hier nennt man das Stadt) und wundern uns, dass es 5 Tankstellen gibt! Wozu braucht man hier 5 Tankstellen?

Aber es gibt ein neues Shoppingcenter und das hat heute bis 13 bzw 14h geöffnet. Wir schlendern ein bisschen durch und gehen dann Mittagessen. Wer weiß, was es heute noch gibt und wir haben eigentlich auch nichts besseres zu tun.

So um 14h fahren wir dann zum Quivertree Rest Camp. Das gesamte Camp, der Köcherbaumwald und der Spielplatz der Riesen liegen auf dem Gelände der Gariganus Farm und sind somit Privatbesitz, welchen der Farmer gewinnbringend zu nutzen weiß.

Wir melden uns an und werden zu unserem Haus geleitet. Wir haben ein Steinhaus mit noch zwei zusätzlichen Schlafzimmern und Küche. Mit Kühlschrank, sehr wichtig für unsere Getränkevorräte. Es gibt auch sehr lustige Iglos, die irgendwie auch auf dem Mars stehen könnten. Wir bekommen Pool-Handtücher und unser Gastgeber informiert uns, dass um 17h die Fütterung der Geparden stattfindet. Aha. Das hatten wir jetzt gar nicht auf dem Schirm. Da gehen wir auf jeden Fall hin!

ERDMÄNNCHENALARM! :)
Leider ist mein Handy gerade nicht zur Hand und ich kann euch heute kein Foto von diesen süßen Gesellen einstellen. Wird zu Hause von S. Kamera nachgeholt, versprochen.

Es ist ziemlich heiß und so geht es mal wieder zur Abkühlung in den Pool. Dann ist es auch schon wieder Zeit sich auf die Fütterung der Raubtiere vorzubereiten. Zwischenzeitlich sind noch mehr Gäste, auch mit Kindern, angekommen. Eine Katze ist schon da. Wie wir erfahren befinden sich in diesem 40ha großen, gesicherten Areal 3 Geparden Mädchen. Aber da es so heiß ist, sind sie etwas träge und nicht so hungrig. Daher lassen sich die anderen beiden nicht blicken. Unser Gastgeber nimmt ein großes Stück Fleisch und einen kleinen Jungen mit ins Gehege. Neid. Will auch. Und dann passiert, womit ich nun wirklich nicht gerechnet habe. Wir dürfen auch mit rein und die Katze streicheln. Seit ich mit 2 Jahren im Frankfurter Zoo den schwarzen Panther haben wollte, war es für mich ein Traum, einmal im Leben eine große Katze streicheln zu dürfen!
Wow! Die ist ganz weich! Und ich hab Gänsehaut!

Dann gehen wir noch auf die andere Seite des Geländes. Dort wohnen Saddam und Ghadaffi, zwei 4 Jahre alte Gepardenmännchen. Die sind schon von einem anderen Kaliber, als das Mädchen. Auch sie leben auf einem abgesicherten Areal von über 40ha. Die Jungs gehen schon deutlich energischer auf die Fleischbrocken los. Schmatzen dann aber genüsslich unter einem Busch.

Und das Beste: Dieses einmalige Erlebnis, war auch noch im Übernachtungspreis eingeschlossen.

Zum Sonnenuntergang gehen wir in den Köcherbaumwald. Das sind Aloe Gewächse die uralt werden. Je mehr Verzweigungen in der Krone desto älter. Man schätzt, dass sie 500 bis 600 Jahre alt werden können. Über die Felsen huschen einige Rock-Dazzies, Klippschliefer zu deutsch. Eins bleibt sitzen und scheint zu grinsen. Ich kann ganz nah rangehen. So süß!

Der Sonnenuntergang ist an Kitschigkeit kaum zu überbieten ;) Out of Africa...

20h Abendessen. Es gibt Springbokgeschnetzeltes. Sehr lecker. Wir führen noch eine angeregte Unterhaltung mit unserer Gastgeberin. Sie erzählt uns einiges über ihre Familiengeschichte. Ihre Großmutter hatte wirklich ein schweres Leben.

Nun ist es Zeit für's Bett. Morgen geht's in die Kalahari!

Montag, 15. Dezember 2014

Am Grund des Canyons

13. Dezember

Um 5h15 geht der Wecker. Eigentlich braucht man ihn zwar nicht, aber sicher ist sicher, wenn wir um 6h beim Frühstück sein wollen. Es ist noch frisch.

Um 7h steht Willem mit dem Jeep bereit. Außer uns fahren noch zwei junge Männer aus England mit, wobei einer gebürtiger Südafrikaner ist.

Mit Badesachen, Sonnenschutz, Wanderschuhen und Softshelljacke ausgerüstet geht die Fahrt in den Canyon los. 27km mit Stopps ca. 3 Stunden, full-body canyon-rock-massage inklusive, wie Willem grinsend anmerkt. Zunächst geht es durch den oberen Teil des Canyons, der durch Tektonik entstand ca 350 m nach unten. Man kann teilweise ganz genau die Kalksteinschichten erkennen die vor 2 Milliarden Jahren den Grund des Ur-Meeres erkennen, das hier vor dem Auseinanderdriften der Kontinentalplatten war.

Dann stehen wir an der zweiten Canyonkante und blicken 150 m nach unten. Das war die Arbeit von 350 Millionen Jahren Erosion. Unten sehen wir noch ein paar verbliebene Wasserlöcher vom Fluss. Da tummeln sich 2 Nilgänse, ein Waran und eine Horde Paviane.

Jetzt geht es den Terror-Pass hinunter und verlangt Mensch und Maschine einiges ab.

Unten angekommen verteilt Willem Badetücher und Lunchpakete, es folgt noch ein kleiner Abstieg zu Fuß über die Felsen und dann wartet die Belohnung auf uns. Der Rock Pool! Ein blaue Lagune. Schnell die Badesachen angezogen und hinein ins kühle Nass! Herrlich erfrischend! Es sind ganz viele Fische hier.

S. ist sehr mutig! Er klettert auf einen gut 10 m hohen Felsen und springt von dort runter. Nicht ganz so elegant wie die Klippenspringer von Acapulco, aber ich hätte mich das im Leben nicht getraut. Toller Mann, den ich da habe ;)

Ich hätte nur zu Hause nicht so oft "Flussmonster" und "Der Feind in meinem Körper" auf DMAX gucken sollen... Naja, wenn uns die Amöbe befällt, können wir wenigstens den Ursprung lokalisieren. Apropos Flussmonster: Natürlich wohnt hier auch ein Catfish, ein Wels. Der ist gut einen halben Meter lang und frisst die Knochen von der Hähnchenkeule aus dem Lunchpaket am Stück! Irgendwann ist der so groß, dass er dicke Touristen fressen kann ;)

Nach dem Lunch, es hat jetzt bestimmt an die 40 Grad, müssen wir das Idyll leider wieder verlassen und es geht zurück zur Lodge. Den Rest des Nachmittags lassen wir gemütlich ausklingen, es geht kaum Wind und es ist sehr heiß.

Später waschen wir noch schnell ein paar Sachen durch. Das Zeug ist innerhalb von 30 Minuten trocken. Wäschetrockner gehören hier mit Sicherheit zu den absolut überflüssigen Haushaltsgeräten!

Packen, Abendessen. Und dann verabschieden wir uns noch unter dem.Sternenhimmel von diesem beeindruckenden Ort. Er wird uns nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Sonntag, 14. Dezember 2014

On the edge of eternity

12. Dezember

Ich wache beim ersten Spiel der Sonnenstrahlen am Horizont auf, die Farben in allen lila-rot-gelb Schattierungen, die man sich nur vorstellen kann. Es ist 5h. Noch arg früh. Also drehe ich mich um und schlafe noch ein Stündchen. Da ist die Sonne bereits über den Horizont gewandert. Bin wach. S. schläft noch süß und selig. Das soll er auch.

Ich ziehe mir schnell was über, schnappe mir die Thermoskanne und trabe zum Haupthaus, um heißes Wasser für Kaffee zu holen. Ein Häschen! Mit einem ganz dicken Puschelschwanz. Ist der aber süß. Leider hoppelt er gleich davon.

Ich setzte mich auf die Veranda, trinke Kaffee und fange an den gestrigen Post zu schreiben. So gegen 7h fängt sich hinter mir auch was an zu rühren. Noch ein paar Bilder auswählen. Fertig!

Um 8h gehen wir frühstücken. Ich versuche den Post hochzuschieben. Aber irgendwas klemmt. Beim x-ten Versuch endlich die Meldung "Post veröffentlicht". Na also, geht doch.

So, jetzt nicht lange rumtrödeln, wir gehen jetzt wandern! Zum Aussichtspunkt. Ca. 40 Minuten one-way. Das ist eine gute Aktivität :)

Es geht sich gut, kaum klettern. Am Aussichtspunkt angekommen genießen wir, wie es sich an einem Aussichtspunkt gehört, die Aussicht. Außerdem bauen wir ein Steinmännchen. Es stehen schon so viele hier, da kommt es darauf jetzt auch nicht mehr an. Es ist wie ein Skulpturenpark.

Eine kleine Agame schaut uns interessiert dabei zu. Noch einen Schluck trinken, dann stapfen wir wieder zurück.
Im Haupthaus treffen wir unsere Haus-Nachbarn, ein sehr nettes Paar aus der Schweiz. Und wie das dann so ist, kommen wir ausgiebig ins Plaudern.

Immer wieder interessant was andere Leute so zu erzählen haben.

Ich schaue noch mal nach dem Blog und stelle mit Entsetzen fest, es hat nicht richtig gespeichert und alles was ich heute Morgen geschrieben habe, ist futsch. MIST!

Wir gehen erstmal zurück zum Haus und entspannen ein bisschen. Dann machen wir uns schon mal langsam fertig für's Abendessen. Der Wind hat etwas nachgelassen und wir setzen uns zum Sonnenuntergang an den Pool und ich versuche den Post zu rekonstruieren. Ist irgendwie nicht so einfach, aber es wird. Diesmal bin ich schlau und zwischenspeichere portionsweise in den Notizen. Dann kopiere ich den Text, füge noch ein paar Bilder dazu und.... yep! Alles gut!

Heute geht's zeitig ins Bettchen, weil wir morgen früh die Fahrt in den Canyon machen und um 6h beim Frühstück sein sollen.

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Happy Birthday to me :)

11. Dezember

Zum Glück hat Montezumas namibisches Pendant ein Einsehen und lässt mich heute morgen ohne Bauchweh und Übelkeit, aber mit Kaffeedurst aufwachen!

Wir packen unsere 7 Sachen und gehen im Dias Coffeeshop frühstücken. Rührei und Toast. Nach dem unfreiwilligen Fastentag ein echter Genuss!

Los geht's. Geldautomat, Tanken. Die nächsten 220 km bis Goageb geht's über gut ausgebauten Asphalt. Allerdings sehen wir uns plötzlich mit einem Problem konfrontiert. Laut Karte gibt's in Goageb eine Tankstelle. Nur leider ist der Ort ausgestorben, eine Geisterstadt mit Bahnhof aber ohne Tanke.

Es bleibt uns nichts anderes übrig, als 60 km Umweg über Bethanie zu fahren. Bethanie ist die älteste Siedlung in Namibia, 1814 als Missionsstation gegründet. Wir tanken voll und haben wieder 500 km Reichweite.

(Leider hat hier die Technik versagt und der ganze Rest vom Post und Tag fehlt, ich werde versuchen es irgendwie noch mal zu machen und bitte um Geduld...)

Kurz hinter Goageb wechseln wir wieder auf die Piste. Weil vom Grillen gestern noch so viel Fleisch übrig war, haben wir uns noch im Lüderitzer Sparmarkt Brötchen besorgt. Die heißen da tatsächlich Brötchen und nicht etwa bread rolls :) Da draußen ca. 35 Grad sind und weit und breit kein Baum, mache ich uns die belegten Brötchen während der Fahrt zurecht. Schmeckt gut!

Nach ca. 80 km erreichen wir den Abzweig zu Lodge. Und spätestens jetzt wissen wir, warum wir so ein Dickschiff fahren. Mit einem normalen PKW hätte ich mir ernsthaft Sorgen um den Unterboden gemacht.

Freundlicher Empfang auf der Lodge. Ich finde es zwar immer sehr nett wenn sich alle mit Namen vorstellen, aber nach der Informationsflut, die dann über einen hereinbricht, habe ich am Ende meistens davon schon wieder die Hälfte vergessen, geschweige denn, dass ich mir die Namen behalten hätte.

Wir beziehen unser Häuschen an der Canyonkante und das im wahrsten Sinne des Wortes. Keine 10 Meter vor unserer Terrasse geht es steil bergab! Was für ein Ausblick!

Nachdem wir unsere Sachen ausgeladen haben, geht es an den Pool. Nicht nur dessen Lage sondern auch die Wassertemperatur ist wahrlich atemberaubend, 16 Grad! Aber wir sind mutig und nach der langen Fahrt ist es sehr belebend.

Um 18 h werden wir von Willem, unserem Guide, zu Sundowner Tour erwartet. Willem uns viel über die Pflanzen und die Entstehung des Canyons. Im Gegensatz zum Grund Canyon, entstand der Fish River Canyon in zwei Stufen. Zunächst entstand beim auseinanderbrechen von Gondwana ein Grabenbruch, damals war hier noch ein Meer. Den Rest erledigte dann über die Jahrmillionen die Erosion und fertig war der zweitgrößte Canyon der Welt.

Bei Gin Tonic und Biltong genießen wir den Sonnenuntergang. Dann geht es zurück - Dinnertime.

Zur Vorspeise gibt es kalte Suppe von grünen Erbsen. Als Hauptgang Lammkeule mit Polenta, rote Beete und grünen Bohnen. Zum Nachtisch sollte es eigentlich Crêpes mit Vanilleeis geben..Eigentlich, dann das was jetzt kommt hätte ich nun wirklich nicht erwartet.

Die halbe Belegschaft zieht singend und tanzend in den Speisesaal und bringt mir wahrhaftig eine Geburtstagstorte!
Ein wahres Happening und ich bin zutiefst gerührt! Sie singen so toll, fantastisch wie diese Stimmen harmonieren. Und eine Geburtstagskarte bekomme ich auch noch. Ich verteile Kuchen unter den Angestellten und den verbliebenen Gästen. Sehr lecker.

Dann ziehen wir uns zurück. Zum ersten Mal sehen wir den Sternenhimmel ohne Mond. Soooo viele Sterne! Wenn nur der Wind nicht wäre. Der bläst so stark, dass man Angst hat, die Fenster halten dem Druck nicht stand.

Wir rauchen noch eine letzte Zigarette in der etwas geschützten Outdoor-Dusche. Eine Sternschnuppe fällt vom Himmel. Danke, Mama!

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Lüderitz 2

10. Dezember

Es ist mitten in der Nacht als mein Magen plötzlich durchdreht. Und natürlich kommt es wie es kommen muss, erst in die eine, dann in die andere Richtung... :-(

Ich werfe ein, was die Reiseapotheke hergibt und lege mich wieder hin. Zum Glück kann ich wieder einschlafen.

Ich fühle mich nicht wirklich gut. Der Tee den S. mir bringt, verlässt meinen Körper wieder auf gleichem Wege. Das ist schlecht. S. muss leider ohne mich frühstücken, den Geruch von Eiern mit Speck könnte ich jetzt nicht ertragen. Ich Dusche stattdessen und lege mich noch ein bisschen hin.

Um 9h30 fahren wir Richtung Kolmannskuppe, einst eine der reichsten Siedlungen Afrikas, heute eine Geisterstadt. Die Geschichte vom Aufstieg und Untergang können Interessierte bei Wikipedia Stichwort Kolmanskop nachlesen.

Ich mache die Führung mit, setze mich dann aber an eine geschützte Stelle und warte, bis S. noch einige Fotos gemacht hat. Dabei schaue ich den Tok-Tokkies bei ihrem Treiben zu, im wahrsten Sinne des Wortes ;-)

Wir fahren zurück. Ich versuche einen Keks. Und lege mich wieder hin. S. erkundet derweil die Stadt. Nach 2 Stunden weckt er mich. Tee, Keks - geht.

Wir beschließen, noch die Lüderitz Halbinsel und das Dias Kreuz zu besichtigen. Wir sehen Flamingos, Seelöwen und Pinguine! Der Wind weht allerdings so stark, dass man schon fast Probleme bekommt das Gleichgewicht zu halten. Aber wieder unbeschreibliche Ausblicke.

Zurück im Cottage lege ich mich wieder hin und schlafe umgehend ein.

Wir wollen heute Abend grillen. S. macht Feuer. Hier gerillt man auf Holz. Wegen des starken Windes dauert es ein Weilchen bis es richtig zündet. Wir haben Kartoffeln, Minikürbis, Steaks und Boerewors. Ich esse eine halbe Kartoffel und ein bisschen Kürbis.

Ich muss doch morgen wieder fit sein! Ich habe Geburtstag und den wollen wir schließlich gebührend an der Kante des zweitgrößten Canyons der Welt feiern!

Lüderitz 1

9. Dezember

Da wir heute noch ein bisschen was in Lüderitz erledigen müssen, verabschieden wir uns zeitig von unseren Gastgebern.

Um kurz nach 9h sind wir schon auf der Piste. Wir haben wirklich großes Glück, dass die Straße frisch geschoben ist, so kommen wir gut voran.

Kurz nach Aus, machen wir noch einen Abstecher zu den Wildpferden. Eigentlich sind es keine echten Wildpferde, sondern verwilderte Pferde. Für mehr Infos schaut mal unter Wüstenpferde bei Wikipedia nach. Dort gibt es eine ausführliche Beschreibung über ihre Geschichte.

Wir teilen einen Apfel unter 2 besonders interessierten Pferden auf. Sie scheinen aber daran gewöhnt zu sein, das Menschen hier vorbei kommen.

Die Hauptstraße ist frisch asphaltiert und wir kommen flott voran. Einige Kilometer vor Lüderitz wird es immer windiger und der Sand weht über die Straße, wie bei Schneeverwehungen. Links sehen wir Kolmannskuppe, das besichtigen wir morgen.

Unser Appartement auf Shark Island ist schnell gefunden. Sehr hübsch, mit Blick auf's Meer. Wir packen schnell aus und fahren in die "Stadt". Erster Stopp: Shearwater Oyster Bar und schlagen uns den Bauch mit frischen Austern voll!

Weiter zum Sparmarkt, Bank, Bottle Shop.
Nachdem wir alles beisammen haben, treffen wir noch Familie Theile, auch sie sind zwischenzeitlich angekommen und müssen noch einkaufen, denn morgen ist Feiertag.

Wieder zurück machen wir noch einen schönen Spaziergang zum Leuchtturm und zum Campingplatz auf der Inselspitze. Toll, aber der Wind pustet uns fast weg. Die 2 mit den Ural-Gespannen und den Zelten, sind nicht wirklich zu beneiden.

Für abends haben wir einen Tisch im Barrels zum Crayfish Essen gebucht. Eine urige Kneipe mit noch urigeren Gästen.

Die Stimmung ist großartig. Irgendwann greift dann einer der Gäste zur Gitarre. Jetzt ist hier aber mal richtig was los!
Kümmerling, Erdinger Weißbier und das "Prosit" auf die Gemütlichkeit! Selbst wir werden noch auf einen Kümmerling eingeladen, brr.

Da ich fürchte, dass wir hier komplett versacken werden, ist es besser jetzt zu gehen.

Unter den Klängen von Geiersturzflugs "Bruttosozialprodukt" verlassen wir amüsiert das Lokal.