Samstag, 29. November 2014

Windhoek last post

Ihr Lieben! Bevor morgen das Abenteuer Wildnis losgeht, ein letzter Post aus Windhoek, von der Roof-Top-Bar im Hilton.

Heute Abend waren wir in Joe's Beerhouse. Das Essen war ok , wenn man 12€ für ein 500g T-Bone zahlt. Der Malva Pudding war trotzdem köstlich. Aber das Ambiente - unbezahlbar. Hier ein paar Fotos oder googelt es einfach. Der Knaller!

Morgen geht's nach Hohenstein - absolute Erongo!

Windhoek 3

Gestern war es wegen der Wahl echt schwierig ein offenes Restaurant zu finden. Schließlich wurden wir doch noch fündig und speisten im Gathemann beim schweizerischen Konsul.

Ich hatte namibischen Ziegen-Mozzarella in Filoteig als Vorspeise und ein Rinderrückensteak auf mediterranen Gemüsen. Dazu ein Pink Merlot. Sehr köstlich bei Konsuls...

Heute morgen nach lecker Frühstück haben wir uns erstmal eine SIM Karte geholt. Bei MTC war die Schlange aber so lang, dass die Leute auf der Straße standen. Das hätte ewig gedauert. Also rüber zu Telecom Namibia. Auch Schlange, aber nicht ganz so lang und mehr Mitarbeiter. Also versuchen wir unser Glück. Die Dame am Schalter verwies uns, nachdem wir unser Anliegen vorgetragen haben, an den Kollegen. Auch gut. Der nahm sich auch sofort unserer Handys an, versorgte uns mit SIM, 300 MB Daten und 10 NAD Airtime. Das ganze hat dann knapp 10 € gekostet, da kann man nicht meckern.

Dann haben wir uns noch den Bahnhof angeschaut. Leider heute geschlossen. Nach einer kurzen Erfrischung wieder zurück ins Hotel. Wir bekommen nämlich gleich das Auto!

Der wird auch pünktlich angeliefert. Chevrolet Captiva LTZ  AWD. Der soll uns nun die nächsten 3000 km gute Dienste leisten.

Als erste Probefahrt in die Shopping Mall zum Superspar. Eigentlich wollten wir auch ein paar Bier und Savannah mitnehmen, hatten aber noch nicht auf dem Schirm, dass in Namibia Alkohol samstags nur bis 13h verkauft wird. Also
nur Wasser, Cola, Kekse, Glasreiniger und Küchenrolle.

Im Superspar gibt's alles. Das halbe DM Sortiment, Dresdner Stollen, Thüringer Mett, Haribo, Adventskalender und und und... Wahnsinn!

Wir huschen noch mal kurz durch die Mall und amüsieren uns über den Weihnachtszauber überall. Als Mitteleuropäer hat man ein bisschen Schwierigkeiten bei 31 Grad in Adventsstimmung zu kommen.

Heute Abend gehen wir zu Joe's Beerhouse. Das wird lustig!

Freitag, 28. November 2014

Windhoek 2

Immer noch 28. November

Heute fahren wir das Entschleunigungsprogramm, um erstmal anzukommen. Die Seele braucht immer etwas länger, die ist nicht so schnell wie ein Flugzeug.

Ich habe geschlafen wie ein Baby, bin allerdings mit leichtem Kopfweh aufgewacht. Aber das gibt sich nach einer ausgiebigen Session unter der Regenwalddusche und einem Kaffee.

Frühstück gibt's bis 10:30 h, na dann aber mal los! Mmmmhhh, lecker. Es gibt alles was das Herz begehrt, sogar frisch gemachte Smoothies. Toll. Und bevor jetzt irgendeiner was sagt: Im Urlaub wird alles genossen. Das gehört für mich einfach dazu. Zu Hause kann man da wieder entgegensteuern. Das hätten wir also geklärt ;-)

Nach dem Frühstück ziehen wir noch um und machen uns los. Wider erwarten sind doch einige Geschäfte offen. Wir versorgen uns erstmal mit namibischen Dollars und gehen in den nahegelegenen Checkers. Wir benötigen noch einige Kosmetikartikel, da wir gesehen hatten, dass das preislich wenig unterschiedlich zu Deutschland ist und wir so doch ein bisschen Gewicht beim Gepäck einsparen konnten. Zahnpasta, Duschgel, Shampoo, Deo, Bodylotion, Insektenspray und noch Wasser und Cola. Bier und Savannah müssen bis morgen warten. Wegen Wahl/Feiertag darf heute kein Alkohol verkauft werden.

Unsere Errungenschaften bringen wir zurück ins Hotel und gehen dann wieder los, um uns einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Christuskirche, Alte Feste, Tintenpalast. Es ist ganz schön heiß. Über 30 Grad und das auf 1700 m!

Im Hof der Alten Feste warten unzählige Menschen darauf, ihre Stimme abzugeben. In der prallen Sonne harren sie geduldig aus. Bei uns wäre da eine Revolution ausgebrochen! Aber alle scheinen sehr entspannt und ruhig.

Zu unserer Überraschung steht im Hof auch das Reiterstandbild, welches kürzlich abgebaut wurde. Es erinnert an den wenig rühmlichen Teil der deutschen Kolonialzeit, beklagte aber nur die Opfer auf deutscher Seite. Der Genozid und dessen Opfer finden da keine Erwähnung. Insofern ist es gut so, dass es weg ist.

Gegen 14 h trudeln wir im Hotel ein und gönnen uns einen Kaffee und teilen uns ein Stück Swiss Carrot Cake.

Irgendwann ist es Zeit für eine Erfrischung. Roof-Top-Pool. Herrlich. Es geht uns richtig gut.

17:00 wir müssen jetzt mal herausfinden, ob heute Restaurants geöffnet sind oder wir im Hotel zu Abend essen. Also werde ich die Liege jetzt verlassen müssen.

Morgen mehr vom Verlauf des Abends...

Windhoek 1

28. November
Heute sind in Namibia Wahlen. Dafür wurde ein landesweiter Feiertag ausgerufen. Das macht auch durchaus Sinn, wenn man sich die unglaublich langen Schlangen vor den Wahllokalen ansieht.

Aber der Reihe nach. Der Flug war gut und wir landeten mit nur wenigen Minuten Verspätung in Windhoek. Bevor wir den Flughafen betreten durften, mussten wir noch ein Formular ausfüllen, ob wir in den letzten Wochen in einem der Ebola-Länder waren und an Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Durchfall leiden. Das konnten wir verneinen und wurden dann noch einem Körpertemperatur-Scan unterzogen. Auch das ohne Befund und somit stand der Einreise nichts mehr im Wege.

Am Ausgang wurden wir bereits von unserem Fahrer erwartet. Da wir noch ein paar Leute erwarteten, konnten wir erstmal vor die Tür und uns eine Zigarette gönnen. Es dauerte ein Weilchen bis alle da waren, aber irgendwann ging es dann im Minibus Richtung Windhoek. Wie versprochen hatte der Fahrer den Umschlag von Namibia Click & Travel mit unseren kompletten Reiseunterlagen. Supi, hat also auch geklappt.

Kurz nach 23 h Check-in im Hilton Windhoek. Das gewünschte Zimmer im 4. Stock stand leider nicht zur Verfügung, aber wir könnten am nächsten Tag umziehen. OK machen wir so.

Klamotten auf's Zimmer und rauf auf's Dach in die Sky-Bar. Überraschung: Wir haben gerade geschlossen. Wegen der Wahlen... Naja, wenigstens konnten wir doch noch 2 Flaschen Windhoek Lager organisieren. Wie gut, dass wir dank der Aldi-Sandwiches gut gesättigt waren. Es gab natürlich auch nichts mehr zu essen. Nur mit der Flugverpflegung hätten wir ganz schön Kohldampf geschoben.

Noch ein netter Plausch mit der Condor Crew, dann gehen wir auf's Zimmer, duschen und ab ins Bett. Allerdings nicht ohne noch das Betthupferl zu genießen, welches uns mit handgeschriebenem Willkommensgruß des General Managers bereitgestellt wurde ;-)

Bei der Gelegenheit stelle ich euch noch eine weitere Mitreisende vor: Die Ente

Schaf und Ente reisen seit einiger Zeit gemeinsam mit uns und verstehen sich prima :-)

Fortsetzung folgt...

Donnerstag, 27. November 2014

Up and away

Mittwoch 26. November
Am frühen Nachmittag ist das erste Etappenziel des Tages erreicht. Feierabend und somit endlich Urlaub!

Noch volltanken, Reiseproviant besorgen und ab nach Hause. Dort musste noch dem Housesitter der Schlüssel übergeben werden. Könnte ja mal was sein, in den nächsten Tagen. Besonders beliebt: kurzfristig angesetzte Termine wegen Legionellenprüfung und damit verbundenen Leitungsspülungen...
Anderes Thema.

Also alle sonstigen Vorbereitungen abgeschlossen, kritischer Blick auf die Kofferwaage, 19,5 kg - passt. Cross-check, alles OK. Los. Gepäck in den Splash, den Mann auf den Beifahrersitz, und 17:30 Abfahrt Richtung Kelsterbach.
Das übliche Verkehrschaos auf der A3 um diese Zeit bleibt wider Erwarten aus und wir erreichen das ibis Airport Hotel um 19:30 h. Check-in dauert etwas länger und ich habe Hunger! Zum Glück hatten wir uns schon vorher schlau gemacht und steuerten direkt ein ausgezeichnetes griechisches Restaurant an. Taverna der Grieche in Kelsterbach. Sehr empfehlenswert. Bewertungen sind dann irgendwann auf Tripadvisor zu lesen.
Nach feinen gemischten Vorspeisen und leckerem Mix-Grill-Teller, sind wir zurück ins Hotel, noch ein Schlummertrunk und ab ins Bett. Morgen früh um 5:30 ist die Nacht vorbei.

Gääähn.
Es ist Donnerstag, 27.November. 5:30 h
Die Wecker klingeln. Da wir ja heute noch ein bisschen was vor uns haben, können wir nicht so rumtrödeln. Es gibt auch keinen Kaffee und es ist ein Nichtraucherhotel, also lassen wir das erste Frühstück ;-) ausfallen und gehen gleich ins Bad. 6:15 fertig, Abfahrt. Aber nur bis ins nahegelegene NH Hotel. Mein Auto verbringt den Urlaub in der Tiefgarage eines 4-Sterne-Hotels, während ich in 2-Sterne genächtigt habe. So ne Luxuskarosse aber auch ;-)
Man shuttelt uns zum Flughafen.

Check-in kurz und problemlos. Nur mein Koffeinpegel ist auf 0. Wir gehen frühstücken. Frühstück für 2 am Flughafen, 30 €, naja man kennt das Elend ja...

Wir wollen noch im DF gucken, und machen uns auf zur Sicherheitskontrolle.
Die sind aber sehr gründlich. Schuhe aus etc. kennt man ja, aber dass die IN den Hosenbund fassen, das hatte ich auch noch nicht.

Wie so oft, S. kommt mal wieder nicht ohne Extraservice durch die Security. Sein Handgepäck bedarf einer Sonderbehandlung. Ich lehne die Verantwortung für besagtes Gepäckstück ab und verweise auf den Mann an meiner Seite. Sprengstofftest. Ich glaub es nicht. Aber alles gut, die Salami-oSandwiches von Aldi sind offensichtlich nicht explosiv.

Weiter geht's. Wow, das erste mal zum Pass Self-scanning. Lustig. Erst wird der Pass gescannt und dann das Gesicht von einer Kamera. Biometrischer Abgleich. Das ging super! Ich bin ja auch unverbastelt :-) Wir dürfen Deutschland verlassen.

Natürlich wechselt der Flug mal wieder kurzfristig das Gate und S. bricht in Hektik aus. Mittlerweile kenne ich das aber schon und lasse ihn laufen. Bis jetzt waren eigentlich IMMER die Flieger zu spät, wir nie!  So auch heute. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit.

Endlich dürfen wir in den Bus. Flughafenrundfahrt inklusive. Aber so bekomme ich immerhin mindestens 6 A380 in voller Größe zu sehen, schon beeindruckend, der Vogel. Irgendwann kommen wir dann auch zu unserer 767 im Tigerenten-Kastenfrosch-Design. Aber wir dürfen weder aus dem Bus aus- noch in den Flieger einsteigen. Die Heizung läuft volle Pulle und ich überlege, ob ich vielleicht an dieser Stelle ohnmächtig werden sollte - umfallen könnte ich sowieso nicht. Aber diese Szene bleibt mir und den anderen Passagieren erspart und die Türen öffnen sich.

Doch auch jetzt geht es immer noch nicht los. Techniker laufen durch die Maschine. Es zieht sich. Aber der Flug ist nicht gerade voll und so komplimentiert mich der fürsorgliche Mann an meiner Seite in die freie 3er Mittelreihe, während er es sich in der 2er Reihe mit Fenster gemütlich macht.

Tja Condor 767-300. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Aber es ist auszuhalten. Nette Flugbegleiter, muss ja auch mal erwähnt werden.

Jetzt geht's los. Ca. 40 min Verspätung, aber der schweizer Kapitän will etwas schneller fliegen, damit das wieder rein holen. Naja, die Möhre ist über 20 Jahre alt und kleinere technische Defekte führten zu dieser Verspätung. Warum denke ich jetzt an den Film "Der Flug des Phönix" (die Erstfassung)?

Egal. Wenn ihr das hier lesen könnt, ist auf jeden Fall mein Handy angekommen!

Mehr wird jetzt die nächsten 7 Std auch nicht passieren. Ach so, ich muss ja noch einen weiteren Reisenden vorstellen: Das Schaf. Weitgereist und immer lässig :-) Man sieht's!

OK, das war's erstmal von hier. Die Tage gibt es mehr. Ich hör jetzt bikkie "Hummeldumm" zur Einstimmung.

HAPPY LANDING!

Montag, 24. November 2014

Schöne Aussicht

So, bald haben wir es geschafft! Noch 2x Arbeiten und dann geht es endlich in den lang ersehnten Urlaub!

Wir, also ich und der beste Schatz von allen (kurz S.) machen uns am Mittwoch auf, Namibias Süden zu entdecken.

Klar, wer's gelesen hat, denkt sofort an "Hummeldumm" und Adapter ;-)! Aber ich kann euch versichern, wir haben den passenden Adapter dabei (Schatz???), haben keine ETW in der verbotenen Stadt gekauft und fahren auch nicht im Minibus mit einer bunt zusammengewürfelten Reisegruppe.  Nee, dass wäre jetzt nicht so unser Ding.

Ja, wir haben uns die Reise vor Ort von einem lokalen Anbieter nach unserem Geschmack und Wünschen organisieren lassen, doch wir fahren selbst und alleine. Es ist alles drin: Stadt, Natur pur, Luxus, Basic, Fun, Action, Ruhe, Entspannung und und und... Außerdem haben wir beide Geburtstag und auch da haben wir etwas Besonderes geplant.

Ihr seid herzlich eingeladen, uns zu begleiten, vorausgesetzt das klappt mit der Verbindung. Ich hoffe, das erste Bild kommt am Donnerstag abends von einer Dachterrasse in Windhoek. :-)

Jetzt muss ich erstmal aufhören, S. hat alle Ladegeräte schon eingepackt. Allerdings befindet sich der Koffer bei mir und ich bin bei ihm... 
Wer denkt jetzt grad an Hummeldumm...? :-)


Dienstag, 18. November 2014

Wertschätzung - oder die Frage nach den runden Ecken



Ich habe vor einiger Zeit beruflich an einem Workshop teilgenommen. Dort kamen wir auf die Thematik der fehlenden oder nicht ausreichenden Anerkennung und damit das Gefühl der mangelnden Wertschätzung zu sprechen. 

Interessanterweise ist das ja etwas, das uns nicht nur im Berufsleben widerfährt. Und ganz besonders die Dinge, die für uns alle mehr oder weniger alltägliche Routine sind – finden von außen doch eher selten Anerkennung.
Wie lösen wir dieses Dilemma? Lob einfordern? Bringt nichts. Lob und Anerkennung sollten spontan und ehrlich sein. 

Genauso wie Kritik – allerdings sollte man beides strikt voneinander trennen. Ein Lob, welches vor eine Kritik gesetzt wird, verpufft. Auf berechnendes Lob kann man auch dankend verzichten. Auch inflationär genutztes Lob verliert irgendwann seine Glaubwürdigkeit. Alles nicht so einfach.

Überlegen wir mal – wann und wen loben wir eigentlich selbst? Wann habt ihr das letzte Mal spontan zu jemandem „DANKE, gut gemacht. Ich weiß, das zu schätzen“ gesagt, für etwas Alltägliches, vielleicht für euch Selbstverständliches? Ist das alles wirklich so selbstverständlich? 
Nein. Denn in dem Moment, wo das Selbstverständliche nicht mehr getan wird, wird es zu etwas Außergewöhnlichem.

Ein späteres Gespräch brachte ein interessantes Statement zur Sprache:

Loben wir uns doch einfach mal selbst.

Ihr sagt jetzt: „Eigenlob stinkt!“? Durchaus möglich, zumindest wenn jemand ständig vor anderen betonen muss, wie super er/sie doch ist. Selbstbeweihräucherung zählt nicht unbedingt zu den herausragenden „Soft Skills“.

Das meine ich auch gar nicht. Es geht mehr darum, sich selbst und seine Leistungen anzuerkennen. Wenn man sich selbst nicht mag und respektiert, warum sollten es andere tun? 

Wenn ich selbst nicht gut finde, was ich mache, z.B. Staubwischen ist ja nun wirklich belanglos und meistens erntet man für die runden Ecken auch noch Kritik – also findet man es eigentlich doof - warum sollte mich dann jemand anderes dafür loben, dass ich den Hausstaubmilben den Kampf angesagt habe?

Ich könnte natürlich auch so lange warten, bis die Staubschicht dick genug ist, dann Kressesamen aussäen, feucht halten und nach ein paar Tagen ist alles schön grün….

Mal sehen, was das Umfeld dann sagt. Das nächste Mal gibt es ganz sicher Lob für die runden Ecken.

Schenkt dem Menschen, der euch morgens im Spiegel entgegenblickt, ein Lächeln (und sagt nicht: Ich kenn dich nicht, aber ich wasch‘ dich trotzdem.). Sagt: Toll, dass wir heute Morgen wieder unfallfrei vom Bett ins Bad gekommen sind. Die erste Hürde des Tages ist schon mal geschafft. Klopft euch selbst auf die Schulter, wenn ihr nicht wieder in der morgendlichen Hektik die Hälfte zu Hause vergessen habt. Seid stolz darauf, dass die Kids am Zebrastreifen sicher in die Schule kommen, weil IHR angehalten habt.

Es gäbe tausende Beispiele. Und wenn wir uns selbst und das was wir tun mögen und schätzen gelernt haben, dann  fällt es uns irgendwann wirklich leichter, mal ganz spontan und ehrlich zu jemand anderem zu sagen: Danke, das hast du gut gemacht, ich weiß das sehr zu schätzen.

Copy - right?

Zitat: „The secret to creativity is knowing how to hide your sources” – Albert Einstein

Als Einstein die Relativitätstheorie aufgestellt hat, konnte er nicht ahnen, dass sich das Internet in seiner Expansion relativ zum Universum verhält. Da heutzutage Tante „Suchmaschine“ alles weiß, muss man schon man sehr kreativ sein, sonst sind die Quellen schnell gefunden und der Ärger möglicherweise groß.

Zitat: „Gute Künstler kopieren, große Künstler stehlen“ – Pablo Picasso

Was Picasso vermutlich damit meinte, ist, dass im Prinzip ja jede Idee in 10tausenden Jahren Menschheitsgeschichte irgendwann schon einmal da war. Eine Idee nun aufzugreifen (zu „stehlen“) und basierend darauf etwas vollkommen Neues zu schaffen, das ist die große Kunst. Und hätte natürlich auch wieder Einsteins Zitat insoweit bestätigt, dass die Quelle wahrscheinlich nicht mehr aufgedeckt werden kann.

Da wir nun weder Einstein noch Picasso sind - wie ist das im Job? Ich habe eine tolle Idee und jemand anderes stellt sie vor und lässt mich unerwähnt. Ist das gedankenlos, respektlos oder völlig in Ordnung? Ist es fair, wenn einer die Arbeit macht und andere den Erfolg ernten? Rechtlich es übrigens i.d.R. einwandfrei sich in diesem Fall mit fremden Federn zu schmücken – moralisch, naja. 

Hätte es nicht durchaus etwas für sich z.B. in einer Präsentation, an der man tagelang gearbeitet hat – die aber von einem anderen präsentiert wird – zumindest ein „erstellt von“ in der Fußnote zu hinterlassen…?
Oder im Meeting wenigstens zu erwähnen: „Meine Mitarbeiterin Frau XY hatte da einen großartigen Denkansatz, den habe ich hier aufgegriffen und weiterverfolgt.“

Wenn man so drüber nachdenkt, ließen sich wahrscheinlich unzählige Bespiele finden.

Was das Teilen von Informationen angeht:
Ich finde ja, grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, andere daran teilhaben zu lassen, wenn man etwas Interessantes, Wichtiges oder auch Lustiges gehört, gesehen oder gelesen hat. Im Gegenteil. Aber ich finde schon man sollte die anderen dann auch wissen lassen, woher mein seine Weisheit hat, wenn sie nicht auf dem „eigenen Mist“ gewachsen ist.

Gleiches gilt zum Beispiel auch für Oma Käthes weltbestes Apfelkuchenrezept. Wenn ihr es weitergebt, sagt oder schreibt dazu, dass es von Oma Käthe ist. Es wird Oma Käthe freuen und macht sie ein kleines bisschen unsterblich :-)! 

(PS: Ich habe keine Oma Käthe und auch kein weltbestes Apfelkuchenrezept, also her damit…)

Freitag, 14. November 2014

Rezept: Kürbiskuchen (oder -muffin)



Da kann man doch jetzt echt nicht meckern – dieser Herbst ist wirklich noch richtig schön! OK – im Großen und Ganzen nicht schlecht. Und weil Herbstzeit auch Kürbiszeit ist, gibt’s heute mal  ein Rezept und zwar für einen Kürbiskuchen!
Ich weiß, was viele jetzt denken: Kürbis? Im Kuchen? Gemüse? Süß? GRUSELIG!
Vertraut mir, Kürbis, Karotten und Zucchini machen sich  wirklich ganz hervorragend im Kuchen.

4 Eier (L)
200 g Zucker (ggf. auch weniger, je nach Süß-Geschmack)
1 Pk. Vanillezucker
230 g Rapsöl
300 g Mehl (lecker auch mit Vollkornmehl)
1 Pk. Backpulver
1 geh. TL Zimt
200 g gemahlene Haselnüsse (oder Mandeln oder Kürbiskerne)
2 TL abgeriebene Zitronenschale
etwas Zitronensaft
ca. 350 g Kürbis (es darf auch etwas mehr sein) fein geraspelt, z.B. Hokkaido (muss nicht geschält werden) oder Butternut.

Nach Geschmack & Anlass: Glasur (Puderzucker, Schoko, Frosting)

Backofen auf 160°C vorheizen (Umluft). Kasten- oder Springform (26 cm) einfetten.
Die Eier mit dem Zucker und dem Vanillezucker sehr schaumig schlagen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Das Öl dazugeben und weiterrühren.

Nach und nach das mit dem Backpulver und dem Zimt vermischte Mehl unterrühren. Dann die gemahlenen Nüsse und die Zitronenschale dazugeben.
Alles gut miteinander verrühren. Zum Schluss die Kürbisraspel und den Zitronensaft unterheben. Darauf achten, dass alles gut verteilt ist und keine „Kürbisnester“ entstehen.

In die Backform füllen und bei 160 °C 50 – 70 Minuten backen. Die Erfahrung zeigt, dass Backöfen doch sehr unterschiedlich sind. Am besten nach 50 min. mit einem Holzstäbchen eine Garprobe machen. Bleibt noch Teig kleben, darf der Kuchen noch länger im Ofen bleiben.

Wenn der Kuchen fertig ist, vorsichtig aus der Form lösen (!) und nach Geschmack mit Zucker- oder Schokoguss, Frosting oder einfach nurz Puderzucker überziehen.

PS: Geht auch als Muffins – dann ca. 25 – 30 Minuten

Rosetta, Philae und Tschuri



Schon wieder Historie!
Bei der Mondlandung 1969 war ich gerade mal ein halbes Jahr alt, das entzieht sich also komplett meiner Erinnerung. Jetzt gibt es wieder mindestens genauso aufregende Nachrichten aus dem All: Rosetta, Philae und Tschuri.

Leider werden wir heute meteoritenhagelgleich tagtäglich mit Reizen, Informationen und Bildern überflutet, so dass wir die Faszination dieser Bilder, die uns die Sonde Rosetta und der kleine Lander Philae vom Kometen Tschuri schicken, nicht mehr so erleben, wie damals die Menschen die Mondlandung. 

Die Faszination geht für mich aber nicht nur von den Bildern aus – sondern von der Vision der Wissenschaftler. Vor 10 Jahren startete die Mission. D.h. die Technik da oben ist heute mal komplett veraltet. Dann musste das ganze ja auch noch einen doch etwas ausgedehnteren Langstreckenflug überstehen – 6,4 Milliarden(!) Kilometer (da regen wir uns über einen Langstreckenflug von 10 oder 12 Stunden auf… ein Wimpernschlag gemessen daran). Die Datenübertragungsrate von Philae beträgt 16 kbit/s – damit würdet Ihr heute bestimmt nicht mehr surfen wollen. Das Signal braucht 1700 Sekunden für eine Strecke, ha – führt mal ein Gespräch, wenn immer eine halbe Stunde Pause zwischen den Antworten liegt.

Am Mittwoch war es dann endlich soweit. Mama-Rosetta entließ den kleinen Philae in sein großes Abenteuer. Die Landung auf einem unbekannten Stück Materie, das Ähnlichkeit mit einem Quietscheentchen hat, stinkt und wahrscheinlich so alt ist wie die Erde, also rd. 4.5 Milliarden (!) Jahre. Im Moment ist die Entfernung zu Sonne kürzer als die zur Erde. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,4 Milliarden EUR, das ist jetzt auf den km gerechnet wirklich günstig, knapp 22 Cent/km. Da kommt mich mein Auto aber deutlich teurer und ich glaube nicht, dass der Motor eine so lange Laufzeit hergibt :-) !

Falls es Euch interessiert, schaut doch mal am Wochenende bei der ESA, dem DLR, oder auf Twitter @Philae2014 #CometLanding etc. Dort gibt es tolle Bilder, Videos und Hintergrundinformationen. Nutzt das schlechte Wetter und erlebt ein Stück von einem großen Abenteuer unserer Zeit!